Durch die entwicklungspsychologische Forschung der letzten Jahrzehnte ist bekannt, dass Kinder einen intensiven und regelmäßigen Kontakt zu beiden Elternteilen benötigen, um gesund aufzuwachsen.
Nach Trennung und Scheidung wird allerdings noch immer auf ein tradiertes Betreuungsmodell zurückgegriffen, bei dem sich ein Elternteil (meist die Mutter) schwerpunktmäßig um die Kinder kümmert, während dem anderen Elternteil ein 14-tägiges Umgangsrecht am Wochenende verbleibt.
Eine immer populärere Alternative zu diesem „Residenzmodell“ ist die „Paritätische Doppelresidenz“ (Wechselmodell). Hier werden die Kinder z. B. im wöchentlichen Wechsel von beiden Eltern gleichverantwortlich betreut. Während dieses Modell bereits in zahlreichen Ländern, u.a. in Belgien, im Familienrecht verankert und gelebte Praxis ist, steht dieser Schritt in Deutschland noch aus. Ursache dafür sind u. a. Widerstände aus Kreisen der Politik und Justiz.

Im Rahmen dieser Veranstaltung sollen die aktuellen Entwicklungen
aufgezeigt sowie die Chancen und Grenzen des Modells erörtert werden.
Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Referenten:

Angela Hoffmeyer, Bundesvorstand Väteraufbruch für Kinder e.V.
Sie leitet die Projektgruppe Paritätische Doppelresidenz und ist Mitgründerin der im Aufbau befindlichen Internationalen Plattform Paritätische Doppelresidenz (twohomes.org).

Jan Piet de Man, Kinder- und Familienpsychologe, anerkannter Familienmediator, Belgien. Er hat einen wesentlichen wissenschaftlichen Beitrag zur Verankerung der Paritätischen Doppelresidenz im belgischen Familienrecht geleistet und ist Mitgründer der im Aufbau befindlichen Internationalen Plattform Paritätische Doppelresidenz (twohomes.org).

Moderator:
Franzjörg Krieg, Väteraufbruch für Kinder Karlsruhe e. V.
Er ist Vorsitzender des Väteraufbruch für Kinder Karlsruhe e.V. und des Landesverbandes Baden-Württemberg